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Presseinfos 2022


Father Tanti dankt für die Unterstützung

IVZ-Bericht vom 22.12.2022

Aktionskreis Kulmasa: Viele Projekte durch Spenden verwirklicht


Maria , Ludger und Franz-Josef beim neuen Traktor.
Father Tanti, Pfarrer der Pfarrei zur Heiligen Familie in Kulmasa in Ghana bedankt sich beim Aktionskreis Kulmasa und allen Unterstützern. Mit finanzieller Hilfe aus Hörstel konnte mit der Anschaffung eines Traktors mit Pfug endlich einlang gehegter Wunsch der Pfarrei erfüllt werden. Foto:privat

HÖRSTEL. Father Tanti, Pfarrer der Pfarrei zur Heiligen Familie in Kulmasa in Ghana bedankt sich beim Aktionskreis Kulmasa und allen Unterstützern in Hörstel für die im zu Ende gehenden Jahr erhaltene Hilfe, teilt der Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel in einer Pressemitteilung mit.

Mehrere Projekte konnten in diesem Jahr verwirklicht werden. Er sei sehr froh, dass in diesem Frühjahr endlich das Girls Hostel fertig gestellt werden konnte und 22 Mädchen aus dem Umland dort untergebracht werden können. Dies erlaubt ihnen einen regelmäßigen Schulbesuch. Die Anschaffung eines Motordreirads mit Ladefläche ermögliche zum Beispiel einem Handwerker die Reparatur von Schulgebäuden oder Kapellen in den Außenstationen im Buschland.

Froh und dankbar sei die Gemeinde über die fortlaufende Finanzierung von 18 Hilfslehrern in den Buschdörfern. Ohne diese Unterstützung hätten die Kinder dort keine Möglichkeit, die Schulen zu besuchen. In diesem Jahr konnten weitere 25 Schulbänke für Kinder in Grundschulen angeschafft werden. Auch die von Hörstel unterstützte Berufsausbildung der drei Jugendlichen zum Maurer, Elektriker und Schreiner gehe gut voran.

Mit finanzieller Hilfe aus Hörstel konnte mit der Anschaffung eines Traktors mit Pflug endlich ein lang gehegter Wunsch der Pfarrei erfüllt werden. Dieser wird die Arbeit auf den Äckern wesentlich leichter machen.

Rechtzeitig zu Weihnachten konnte auch noch ein größerer Geldbetrag zur Anschaffung von Getreide zur Verteilung an kranke und alte Menschen in der Gemeinde überwiesen werden, die insbesondere an den Folgen der rasanten Inflation im Lande leiden.

Auf der Webseite des Aktionskreises findet sich auch ein Video mit einer Grußbotschaft des Bischofs von Damongo, Peter Paul Angkyier.


Treibstoffmangel legt Aktivität lahm

IVZ-Bericht vom 06. Dezember 2022

„Aktionskreises Kulmasa – Pater Hagen“: Besucher aus Hörstel beeindruckt von den Lebensumständen

HÖRSTEL Um viele Eindrücke bereichert kehrten Mitglieder des „Aktionskreises Kulmasa – Pater Hagen“ von einer Reise in die Partnergemeinde Kulmasa in Ghana zurück. Seit 2016 gibt es auf Initiative des verstorbenen Weißen Vaters Bernhard Hagen diese Partnerschaft.

Dank vieler Unterstützer und des Einsatzes vieler Helfer bei verschiedenen Aktionen konnte schon an vielen Stellen geholfen werden. Ziel der Reise jetzt war es, sich von der Wirksamkeit der bisher geleisteten Hilfe zu überzeugen. In einer Pressemitteilung teilen die Hörsteler mit, dass die Gelder zur Unterstützung sachgerecht eingesetzt wurden.

Franz Josef Egelkamp und Maria Hinterding, die beide das erste Mal in Ghana waren, zeigten sich sehr beeindruckt von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen vor Ort. Wie die Lebensumstände dort tatsächlich sind, hatten beide sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können: Durch den Hauptort führt eine Straße, auf der die Teerschicht häufig komplett fehlt, Schlaglöcher von 20 und mehr Zentimetern reihen sich aneinander. Hauptsächlich fahren bis zu neunachsige LKW auf dieser einzigen „befestigten“ Straße im Norden Ghanas in den Nachbarstaat Burkina Faso.

Zu den 25 Außengemeinden gibt es überhaupt keine befestigten Straßen. In der Regenzeit sind die meisten Gemeinden selbst mit einem Jeep nicht erreichbar. Die Pfarrei Kulmasa würde sich daher sehr über die Anschaffung von drei Cross-Motorrädern freuen. Das würde Priestern und Katecheten ihre Arbeit wesentlich erleichtern. Ein Cross-Motorrad kostet vor Ort rund 1.500 Euro. Der Aktionskreis Kulmasa in Hörstel würde sich freuen, wenn es Spender gibt, die bei der Anschaffung unterstützen.

n den meisten Dörfern im Buschland gibt es keine elektrische Energie, ebenso wenig eine allgemeine Wasserversorgung. Die Kirche versucht, allen Kindern wenigstens einen Besuch in der Grundschule zu ermöglichen. Die meisten Gebäude sind in einem schlechten Zustand, häufig können die Kinder nicht einmal auf einer Schulbank sitzen. Durch Spendenaktionen in den vergangenen Jahren konnten bereits 120 Schulbänke angeschafft werden. Rechtzeitig zum Besuch der Hörsteler waren weitere 25 Schulbänke fertig geworden, die dann überreicht werden konnten.

Ludger Hinterding und Franz Josef Egelkamp reparierten mit Jugendlichen 17 Schulbänke aus der Grundschule in Kulmasa. Sie zeigten helfenden Jugendlichen mit mitgebrachtem Akkubohrer und -Schrauber umzugehen. Dabei erfuhren sie, dass der Einsatz von Schrauben, der uns so selbstverständlich ist, dort recht fremd und ungewohnt war. Der Jugendliche Henri, der eine Ausbildung zum Maurer macht und von Hörsteler Seite finanziell unterstützt wird, berichtete, dass auch in seiner Ausbildung nur mit Nägeln und nicht mit Schrauben gearbeitet werde.

Franz Josef Egelkamp aus Hörstel (r.) zeigte helfenden Jugendlichen mit mitgebrachtem Akkubohrer und -Schrauber umzugehen.

Ludger Hinterding, der im vergangenen Jahr zusammen mit Hermann Determeyer für sieben Wochen in Kulmasa war, konnte sich von den Fortschritten der beiden im vergangenen Jahr begonnenen Projekte, Frauenförderung durch Seifenproduktion und Aufbau einer ökologischen Lehrfarm, überzeugen.

m Austausch mit dem Partnerkomitee berichteten die Einheimischen von den Problemen der Inflation von über 40 Prozent. So sei Sprit kaum mehr zu bezahlen. Das führe dazu, dass zum Beispiel die beiden Priester und die drei Katecheten kaum ihren seelsorgerischen Aufgaben in den Außengemeinden nachkommen könnten, weil sie den Sprit nicht bezahlen könnten. Bei einem Besuch beim Bischof von Damongo berichtet auch dieser, dass er sich sehr wohl überlegen müsse, wo er das Geld für Treibstoff hernehme, wenn er eine Gemeinde besuchen wolle. Die Bischöfe bildeten Fahrgemeinschaften, wenn sie zu gemeinsamen Treffen fahren würden.

Bis kurz vor Heiligabend ist der Aktionskreis mit einem Verkaufsstand auf dem Hof Verkamp in Ostenwalde und am 3. Adventswochenende mit einem Verkaufsstand beim Weihnachtsmarkt am Torfmoorsee vertreten.

Angeboten werden unter anderem leckere selbst gemachte Marmeladen, Rote Bete, Angelas berühmter Puszta Salat, verschiedene Näharbeiten. Auch die im vergangenen Jahr stark gefragten Glücksscheine sind wieder zu erwerben.

Auf der Website www.kulmasa-hoerstel.de kann man viel über Aktivitäten des Aktionskreises und Möglichkeiten zur Spende erfahren.


Ein Word von dem Bischof Peter Paul von der Partnerstadt Kulmasa



Themenwoche "Mission heute" (2) - Bistumspartnerschaft mit Ghana


Kirche und Leben - Bericht 18. Oktober 2022

Gelebte Partnerschaft: Bistum und Pfarrei fördern Schwestern in Ghana

Schwester Rita Amponsaa-Owusu berichtete in Münster über die Projekte ihres Ordens in der ghanaischen Region Kulmasa. Foto: Michael Bönte
  • Schwester Rita Amponsaa-Owusu von den Missionsärztlichen Schwestern in Ghana ist nach Münster gereist, um von ihren Hilfsprojekten in der Region Kulmasa zu berichten.

  • Bei einem Treffen dankte sie den Helfern aus dem Bistum Münster.

  • Das Bistum und der Aktionskreis Kulmasa aus St. Antonius in Hörstel beteiligen sich unter anderem an der Finanzierung eines Klosterbaus, einer Ausbildungsfarm und von Schulprojekten.

  • Besuch aus Afrika: Schwester Rita Amponsaa-Owusu von den Missionsärztlichen Schwestern in Ghana ist nach Münster gekommen, um von den Projekten des Ordens in der Region Kulmasa zu berichten. Sie sei mit viel Dankbarkeit im Gepäck angereist, sagte sie bei einem Treffen mit Vertretern der Bistumspartnerschaft und Unterstützergruppen. Denn sowohl die Partnergemeinde St. Antonius in Hörstel, als auch das Bistum Münster unterstützen ihre Arbeit seit einigen Jahren intensiv.

    „Ohne diese Partnerschaften wären unsere Projekte nicht zu realisieren“, sagte die Ordensfrau, die in Kulmasa die vielseitigen Angebote koordiniert. „Wir können nur gemeinsam heilsam sein.“ Dabei seien es mittlerweile nicht mehr nur medizinische Angebote, die der Orden geschaffen hat. Es ist eine ganzheitliche Ausrichtung, die auch Vorsorge, Bildung und soziale Hilfen in den Blick nimmt. „Wir wollen damit gesundheitliche Probleme verhindern, bevor sie entstehen.“

    Gesundheitliche Probleme mit sozialen Folgen

    Diesen Ansatz erklärte sie an dem Beispiel einer ghanaischen Mutter, die sich den Arm gebrochen hatte. Den Weg ins Krankenhaus fand sie nicht, weil die Anreise zu beschwerlich war. Auch kulturell musste ihr die Hilfe erst nahegebracht werden, gab es in der Großfamilie doch Ängste vor den Medizinern. „Sie glaubten, dass man ihr den Arm abtrennen würde.“ Die Folgen dieser Situation waren dramatisch, berichtete Schwester Rita. „Die Frau fiel als treibende Kraft der Familie aus, es gab nichts zu essen, die Kinder hätten keine Perspektive gehabt.“

    Ein Beispiel, das zeigt, dass die Hilfe nicht allein auf die Arbeit in Krankenhäusern und auf Arztbesuche beschränkt werden kann, sondern im Alltag der Menschen in Ghana verankert werden muss. So hat der Orden in dem ländlichen Gebiet Kulmasa mittlerweile viele kleine und große Projekte geschaffen, die den etwa 30.000 Menschen dort in unterschiedlichen Bereichen helfen, ihr Leben selbstständiger, bewusster und gesünder zu gestalten. Dazu gehören Ausbildungs- und Schulprojekte, eine Farm, die Möglichkeiten der Selbstversorgung vermittelt, und Schaffung neuer Arbeitsbereiche, in denen Frauen aktiv werden können, um die Familie zu ernähren.

    Konkrete Hilfe – wie der Kauf eines Motorrads

    Das Bistum Münster unterstützt derzeit unter anderem den Bau eines kleinen Klosters in Kulmasa, in dem vier Missionsschwestern leben werden. Spenden aus St. Antonius in Hörstel ermöglichen Einzelprojekte wie Wasserbohrungen, Schulausstattungen oder direkte Zuwendungen für in Not geratene Familien.

    Wie wichtig diese kleinen Dinge sind, konnte auch der Vorsitzende des Aktionskreises Kulmasa aus Hörstel, Ludger Hinterding, berichten. Etwa vom Motorrad, das angeschafft wurde, damit ein Handwerker die oft dezentralen Einrichtungen vor Ort instand halten kann. „Ohne seine Reparaturen würden viele Angebote bald nicht mehr funktionieren.“

    Michael Bönte


Schwester Rita schildert Lage eindrücklich

IVZ-Bericht vom 17. Oktober 2022

Gast aus Ghana beim Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen / Gesundheitsvorsorge ist zentrales Thema

-ms- HÖRSTEL. Der Zug hatteVerspätung am Samstagnachmittag. Deshalb kamen Schwester Rita und Martin Wilde nicht pünktlich zum Gottesdienst in der St.-Antonius-Kirche, wohl aber zum anschließenden Gesprächsabend im Pfarrzentrum, zu dem der Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel, eingeladen hatte. Schwester Rita, approbierte Apothekerin, leitet die Kommunität der missionsärztlichen Schwestern in Kulmasa im Norden Ghanas. Martin Wilde arbeitet in Ghana für verschiedene Stiftungen und war an diesem Abend der Dolmetscher. Die Zwei haben schon seit längerer Zeit Kontakt zum Hörsteler Aktionskreis. Sie sind derzeit in Deutschland und Österreich unterwegs, um um finanzielle Unterstützung zu bitten für ein Krankenhaus, das die Schwestern in Kulmasa errichten möchten. Und so machten sie auch Station in Hörstel, um über ihre Arbeit zu berichten.

Krankenhaus wichtig „Es berührt mich, zu sehen, wie Sie eine kleine Gemeinschaft sind mit einem großen Herz für Kulmasa“, sagte die Schwester bei der Begrüßung und erzählte dann ausführlich von der Arbeit und den Projekten der Schwesterngemeinschaft. Gesundheitsvorsorge bezeichnete sie als das zentrale Thema ihrer Arbeit. Schwester Rita verdeutlichte, wie wichtig ein Krankenhaus in Kulmasa sei. Im Umkreis von 50 Kilometern gebe es keine Krankenstation. Das Straßennetz sei nicht ausgebaut und bestehe oft nur aus Feldwegen. In der Regenzeit könne man diese gar nicht befahren, in der Trockenzeit nur mit Pickups schilderte sie. Deshalb sei das Krankenhaus dringend notwendig, gerade auch für Frauen mit Risikoschwangerschaften und für Mütter mit kleinen Kindern.

Der Bau eines Krankenhauses ist ein Teil des Programms, mit dem die Schwesterngemeinschaft das Leben der Menschen in Kulmasa verbessern wollen. Sie leisten auch Präventionsarbeit in Sachen Gesundheit, Ernährung und Hygiene. Anschaulich erzählte Schwester Rita, wie sie in entlegene Dörfer fahren und versuchen, die Menschen für die Gesundheitsprävention oder Behandlung von Krankheiten zu sensibilisieren. Dies stehe aber oft dem Naturglauben der Menschen entgegen.

Ein weiteres Anliegen der Schwestern ist es, den Frauen Arbeitsmöglichkeiten zu eröffnen. In der Regel müssen sie für den Unterhalt der Familie sorgen. „Die Frauen arbeiten unglaublich hart, das Wetter, die gesellschaftlichen Strukturen machen es schwer, aus der Armut herauszukommen“, so Schwester Rita. „Wenn nach der viermonatigen Regenzeit die Ernte eingebracht ist, gibt es keinen Erwerb mehr. Deshalb ist es unser Anliegen, zu schauen, wie man den Frauen in der langen Trockenzeit ein Einkommen ermöglichen kann.“

Seifenprojekt Sie stellte verschiedene Projekte, unter anderem das Seifenprojekt, vor. „Wir sind froh, dass es aus Hörstel Unterstützung zur Seifenherstellung in Kulmasa gegeben hat“, zeigte sich die Schwester dankbar. „Die Frauen haben erste kleine Schritte aus der Armut heraus gemacht, aus denen aber große Schritte werden können.“

Gleichzeitig starteten die Schwestern ein Bildungsprogramm für Frauen. Diese sind in Kulmasa zumeist Analphabetinnen. In dem Programm lernen sie Rechnen, Hygiene und auch Ernährungsberatung.

Landwirtschaft unter ökologischen und ökonomischen Aspekten nannte Schwester Rita als vierten Bereich des Programms der Schwestern für Kulmasa. Dazu bauten sie eine Versuchsfarm, auf der auch mit dem Anbau anderer Gemüsesorten als in Ghana üblich experimentiert wird.

Die Anfänge der Farm begleitete Hermann Determeyer mit seinem Fachwissen, als er gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Hörsteler Aktionskreises, Ludger Hinterding, die Partnergemeinde „Heilige Familie“ in Kulmasa besuchte. „Der große Beitrag, der aus Hörstel geleistet wurde, war die Präsenz der beiden Männer. Das hat geholfen anzufangen“, meinte die Schwester rückblickend. Und sie erzählte, dass der Traktor, der schon Ende des vergangenen Jahres geliefert werden sollte, im Sommer endlich angekommen sei.

Schwester Rita und Martin Wilde sprachen noch viele weitere Themen an, die wichtig sind, um die Gesundheitsvorsorge für die Menschen in Kulmasa voranzutreiben und ihnen helfen können, der Armut zu entfliehen.

Schwester Rita (r.) aus Kulmasa bedankte sich mit Martin Wilde (l.) bei Ludger Hinterding, dem Vorsitzenden des Aktionskreises Kulmasa – Pater Hagen, für die Unterstützung aus Hörstel. Foto: Marianne Sasse

Kolpingsfamilie Hörstel überreicht drei Spenden

IVZ-Bericht vom 12. September 2022

Ein symbolisches, dick gefülltes Sparschwein hatten die Vorstandsmitglieder der Kolpingsfamilie Hörstel, Maria Determeyer (4.v.l.), André Berghaus (4.v.r.) und Renate Hartke (3.v.r.) am Sonntag zur Spendenübergabe vor der St.-Antonius-Kirche mitgebracht. Insgesamt spendete die Kolpingsfamilie 1.200 Euro aus der Schrottsammelaktion. Das Geld geht zu je drei gleichen Teilen an den Förderkreis des St. Antonius-Krankenhauses, für den Pfarrer Thorsten Weßling (l.) die Spende entgegennahm, an den Aktionskreis Kulmasa - Pater Hagen, Hörstel, bei der Spendenübergabe vertreten durch die Vorstandsmitglieder Ulla Jung (2.v.l.) und Ludger Hinterding (3.v.l.) und an die Gemeinde-Caritas, für die Angelika Ottenhues (2.v.r.) und Hannelore Hembrock (r.) zur Spendenübergabe gekommen waren. Wie Pfarrer Weßling sagte, soll die Spende für den Förderkreis verwendet werden für therapeutische Einrichtungen und Freizeiteinrichtungen für die Patienten. Der Aktionskreis Kulmasa will mit dem Geld den Hunger in der Region Kulmasa bekämpfen. Und die Gemeindecaritas möchte das Geld in die Weihnachtsaktion einfließen lassen und als Unterstützung für kommende Strom- und Gasrechnungen bedürftiger Menschen einsetzen.

Foto: Marianne Sasse

Mädchen sind ins Girls Hostel gezogen

IVZ-Bericht vom 16. Juni 2022

Dankeschön-Abend für Helfer und Unterstützer des Aktionskreises Kulmasa – Pater Hagen

HÖRSTEL. „Schön, dass du da bist“ – so war auf den Tischdekorationen zu lesen und mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Ludger Hinterding, die rund 30 Gäste. Sie waren der Einladung zu einem Dankeschön-Abend in den Pfarrsaal gefolgt. Erstmals hatte der Vorstand des 2017 gegründeten Aktionskreises die Helfer und Helferinnen eingeladen, um Dankeschön zu sagen für die anhaltende Unterstützung, teilt der Aktionskreis in einer Pressemitteilung mit.

Bewohnerinnen des GirL-Hostels
Die Mädchen sind jetzt ins Girls-Hostel eingezogen

Bei Gegrilltem, Salaten und kalten Getränken ließen sie es sich gut gehen. Der Vorsitzende berichtete voneiner Reihe unterstützter Projekte. Die Schulen in Kulmasa haben etwa einen Stromanschluss bekommen, mit einem Schlangengiftfonds konnten inzwischen mehrere Menschenleben gerettet werden, die Junior High School wurde auch dank der Unterstützung der Hörsteler Sternsinger fertiggestellt, mehrere Bohrungen nach Wasser konnten erfolgreich abgeschlossen werden,Wasserfilter wurden für die Schulen angeschafft, das Pfarrhaus konnte gebaut werden und gerade am vergangenen Wochenende wurde das neu gebaute Girls Hostel in Kulmasa feierlich eingeweiht und von 22 jugendlichen Mädchen aus dem Hinterland bezogen. Damit habe sich ein lang gehegter Wunsch erfüllt.

Bei all diesen beispielhaft genannten Projekten hat der Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen Hörstel maßgeblich bei der Umsetzung geholfen. Und dies alles war möglich dank der Unterstützung der oft nur im Hintergrund aktiven Helfer.

Hinterding berichtete in einem Bildervortrag von seinem letzten siebenwöchigen Aufenthalt im vergangenen Oktober bis Dezember. Die interessierten Zuhörer hatten eine Menge Fragen und zeigten sich beeindruckt von den Lebensumständen der Menschen in der Region Kulmasa.

Im Namen des Vorstandes, insbesondere aber im Namen von Pfarrer Tanti, dem Partnerkomitee und der ganzen Pfarrei „Zur Heiligen Familie, Kulmasa“ dankte Hinterding allen für die umfangreiche Hilfe, schreibt der Aktionskreis weiter in seiner Pressemitteilung. Er verwies auf die Webseite: www.Kulmasa-Hoerstel.de, wo es eine Menge weiterer Infos zu den Aktivitäten des Vereins gibt.


Trotz Corona wurden viele Projekte angestoßen

IVZ-Bericht vom 27. Mai 2022

Jahreshauptversammlung Aktionskreis Kulmasa - Pater Hagen, Hörstel

ms- HÖRSTEL. Die der Jahreshauptversammlung des Aktionskreises Kulmasa – Pater Hagen fand vergangenen Mittwoch im Pfarrsaal St. Antonius Hörstel statt. „Ganz herzlichen Dank an alle Helfer und Unterstützer. Nach dieser langen Corona- Zwangspause ist es wichtig, dass sich unsere Gruppe neu findet, und wir ein verlässlicher Partner für unsere ghanaischen Freude sind“, sagte der erste Vorsitzende Ludger Hinterding.

rotz aller Beschränkungen durch die Corona-Krise war das Jahr 2021 ein wichtiges Jahr für den Aktionskreis, in dem viele Projekte angestoßen werden konnten. Das wurde deutlich im ausführlichen Bericht des Vorsitzenden. „Der Orden der Medical Mission Sisters hat sich in Kulmasa niedergelassen. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung und insbesondere der Kinder in den Outstations. Dazu gehört auch eine umfassende Ernährungsberatung“, informierte Hinterding. Zwei Projekte, die in diese Ziele eingebettet sind, – ein Seifenprojekt, bei dem Frauen lernen, hochwertige Seifen herzustellen, wofür mittlerweile 78 Frauen trainiert wurden sowie der Aufbau einer ökologischen Lehr- und Lernfarm, deren Start Hermann Determeyer und Ludger Hinterding während eines siebenwöchigen Aufenthalts in Herbst begleitet haben – werden durch den Aktionskreis aktiv unterstützt (wir berichteten). „Diese beiden Projekte werden von verschiedenen Stiftungen in Deutschland mit unterstützt. Wir als Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel, sind auf deutscher Seite der Ansprechpartner und Vermittler“, so Hinterding.

Weiter berichtete er über die Armut, die er bei seinem Aufenthalt in dem Land erlebt hat und von den vielen Wünschen, sei es die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, die Verbesserung der schulischen Situation, der bauliche Zustand der Schulen und Kapellen, in denen die Kinder unterrichtet werden und vieles mehr.

Bild von Ludger Hinterding
Ludger Hinterding, erster Vorsitzender des Aktionskreises Kulmasa Foto: Marianne Sasse

Er erinnerte an erfolgreiche Aktionen, wie die Glücksscheine-Aktion in der Vorweihnachtszeit (wir berichteten). Auch weiterhin können Glücksscheine bei den Vorstandsmitgliedern erworben werden. Zwei Firmen spendeten zwei Getreidemühlen sowie Geld für eine mobile Getreidemühle, die im Sommer nach Ghana verschifft werden. Bei der Sparkassen-Aktion „einfach.gut.machen“ gelang es, Sponsoren anzusprechen, die dazu beigetragen haben, dass der Aktionskreis auch im vergangenen Jahr 18 Hilfslehrer, die in den Buschdörfern tätig sind, finanziell unterstützen konnte.

Auch gab Hinterding einen Ausblick auf geplante Maßnahmen, die in der Nachbereitung seines Aufenthaltes in Kulmasa überlegt wurden. So möchte der Aktionskreis ein Motorrad-Dreirad mit Ladefläche kaufen, das einem Handwerker während der Woche zur Verfügung gestellt werden soll, um durch die Dörfer zu fahren, um zum Beispiel Schulmöbel oder Kirchenbänke zu reparieren. Der Aktionskreis finanziert den Handwerker mit einem Festbetrag, mit Verbrauchsmaterial und Benzin und stattet ihn mit dem nötigsten Werkzeug aus. An den Wochenenden kann dann ein Katechet mit dem Fahrzeug in die Buschdörfer zu Gottesdiensten oder Taufen fahren.

„Mehrmals wurden wir nach Todesfällen oder auch Geburtstagsfeiern mit Spenden für Kulmasa bedacht. Das versetzt uns aktuell in die Lage, dass wir größere Spendensummen einsetzen können als sonst“, so Hinterding. So soll davon zum Beispiel eine Cashew-Plantage angelegt werden, ein langfristiges Projekt, denn frühestens nach drei Jahren blühen die Cashew-Bäume das erste Mal. Für eine mobile Lautsprecheranlage, die in der Kirche und bei Schulveranstaltungen genutzt wird, konnte der Aktionskreis einen größeren Geldbetrag zur Verfügung stellen. Und auch in diesem Jahr können über eine erfolgreich verlaufene Sparkassen-Aktion wieder 25 Schulbänke gekauft werden.

„All diese Dinge schaffen für uns auch Verpflichtung. So möchte ich an euch alle appellieren, weiterhin aktiv zu sein für die großen Aufgaben in Kulmasa, durch persönlichen Einsatz, durch das Ansprechen Anderer zum Mitmachen oder auch durch finanzielles Engagement“, wandte sich der Vorsitzende an die Anwesenden. Und er wies darauf hin, dass für einen neuen Kindergarten in Kulmasa Spiel- zeug wie Memory-Karten, englischsprachige Bilderbücher und Ähnliches gesucht werde, das mit den Mühlen verschifft werden soll.

Als großes Problem nannte Hinterding die aktuell hohe Inflation in Ghana. Kostete in 2016 ein Euro vier Ghana Cedis, seien es heute acht Ghana Cedis. Der Bau eines Girls Hostels für Mädchen aus dem Hinterland, die die Junior High School besuchen, verlangt der Gemeinde finanziell viel ab. Hier konnte Hinterding mitteilen, dass das Referat Weltkirche beim Bistum auf den Antrag des Aktionskreises hin einen Zuschuss von 2 225 Euro bewilligt hat.

Der Vorsitzende informierte, dass es – wenn es coronabedingt möglich ist – eine Zusage für einen Verkaufsstand beim Weihnachtsmarkt am Torfmoorsee gibt und beim Weihnachtsbaumverkauf auf dem Hof Verkamp. Und er bat alle Mitglieder, kreative Ideen für Verkaufsartikel zu entwickeln. Auch wurde überlegt, sich an Flohmärkten zu beteiligen und die Verkaufserlöse für Kulmasa zu spenden.

Hinterding überbrachte auch den Dank für die Unterstützung von Father Tanti, dem Priester in Kulmasa, und dem dortigen Partnerschaftskomitee. Abschließend wies er auf ein vom Aktionskreis geplantes kleines Sommerfest, Samstag, 11. Juni, am Pfarrzentrum St. Antonius hin, mit dem der Aktionskreis Helfern Dank sagen möchte.


3.400 Euro kamen zusammen

IVZ-Bericht vom 25. Februar 2022

Glücksschein-Projekt bringt Familien in Kulmasa Glück

-ms- HÖRSTEL. Als großen Erfolg bezeichnet Ulla Jung, 2. Vorsitzende des Aktionskreises Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel e.V., das Glücksschein-Projekt, das der Aktionskreis zu Beginn der Adventszeit ins Leben gerufen hat. Bei diesem Projekt kann man sogenannte Glücksscheine für sachbezogene Spenden erwerben (wir berichteten). Insgesamt kamen bis Weihnachten auf diese Weise 3.400 Euro zusammen.

„Der Favorit war der Bienenstock zum Preis von 50 Euro“, weiß Jung. Die Bienenstöcke erhielten bedürftige Familien in und um Kulmasa, um auf diese Weise ihr Einkommen aufzustocken und natürlich, um Honig und Honigprodukte zum Eigenverbrauch zu haben.

Wie Jung von einer Käuferin eines Glücksscheins nach Weihnachten erfuhr, machten sich Mutter und Tochter das gleiche Geschenk. Beide hatten für den jeweils anderen einen Glücksschein für einen Bienenstock gekauft, und das auch noch mit demselben Motiv. „Da machten Heiligabend alle große Augen“, so Jung. „Weil die Aktion so gut angenommen wurde, wollen wir sie weiterführen.“ Glücksscheine gibt es über die Homepage des Aktionskreises www.kulmasa-hoerstel.de und bei den Vorstandsmitgliedern.

Und sie weist auf eine neue Spendenaktion hin. Beim Spendenprojekt „Heimatpower.de“ der Kreissparkasse Steinfurt gibt es das Projekt „Schulbänke für Kulmasa“. Obwohl der Aktionskreis, unter anderem über die Spendenplattform der Kreissparkasse, schon über 120 Schulbänke für Kinder in den Buschschulen von Kulmasa im Norden Ghanas finanzieren konnte, wurde beim letzten Besuch in Kulmasa, den Ende des vergangenen Jahres Ludger Hinterding und Hermann Determeyer – beide Mitglieder des Aktionskreises – unternahmen, deutlich, dass weitere Schulbänke benötigt werden. Denn viele Schülerinnen und Schüler müssen noch immer während des Unterrichts auf dem Boden oder im Sand sitzen.

Ulla Jung zeigt ein Glücksschein
Im Namen des Vorstandes bedankt sich Ulla Jung bei allen Spenderinnen und Spendern, die die Arbeit des Aktionskreises unterstützen und damit auch direkt den Menschen in Kulmasa helfen. Sie hofft, dass die Schulbankaktion ebenso gut angenommen wird, wie das Glücksschein-Projekt. Foto: Marianne Sasse

IVZ-Bericht vom 15. Januar 2022

Verbesserung der Schulsituation in Dörfern nötig

Aktionskreis Kulmasa berichtet (2. Teil)/Dank an Unterstützer aus Hörstel

HÖRSTEL Von ihrem siebenwöchigen Aufenthalt in der Partnergemeinde Kulmasa im Norden Ghanas berichten Hermann Determeyer und Ludger Hinterding vom Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel e.V.:

„Ein weiteres sich wiederholendes Anliegen war die Verbesserung der Schulsituation in den Buschdörfern. Teilweise liegen die Kinder auf bröckeligem Beton oder im staubigen roten Sand den ganzen Schultag auf dem Boden. Aus Hörstel sind schon über 120 Schulbänke finanziert worden, aber das reicht bei Weitem nicht – auch wenn vier statt zwei Kinder in den Bänken sitzen. Teilweise muss man befürchten, dass die Wände einstürzen, wenn man ihnen vielleicht etwas unachtsam zu nahe kommt. Arbeitsmaterialien sind rar, teilweise in dritter oder vierter Schülergeneration gebraucht. Das sind hier kaum vorstellbare Rahmenbedingungen fürs Lernen.

In vielen Schulen fehlen Lehrer und Aushilfskräfte. Das Gehalt eines Lehrers beträgt im Monat rund 45 Euro. Der Aktionskreis Kulmasa unterstützt monatlich 18 Hilfslehrer mit je 30 Euro, aber auch da wäre weitere Unterstützung sehr willkommen.

In mehreren Dörfern wurde auch die bauliche Situation von Kapellen, von denen Pater Bernhard Hagen eine Reihe errichtet hat, angesprochen. Teilweise waren die Dächer eingestürzt, insgesamt ist die Lebensdauer der Gebäude, die mit Lehm gebaut wurden, begrenzt.

Neben den Wünschen der Dorfgemeinschaften und des Partnerkomitees waren da dann auch noch Einzelschicksale. Da ist der kleine John-boy, der im vergangenen Jahr an seinem Klumpfuß operiert werden konnte und wo es jetzt Geld für die Rehabilitation braucht.

Oder der Jugendliche Joshua, der sein Gehör infolge einer Meningitis verloren hat. Ihm könnte geholfen werden, aber das Geld für ein Hörgerät fehlt.

Laetitia, eine junge Frau, möchte gerne Lehrerin werden, aber sie ist seit rund zehn Jahren erblindet. Sie hat die Blindenschrift gelernt. Zur weiteren Ausbildung müsste sie in den Süden ziehen, aber auch hier kann die Familie nicht helfen. So ließen sich noch eine Reihe weiterer Schicksale und Wünsche aufzählen.“

Hermann Determeyer und Ludger Hinterding vom Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel e.V. zeigen sich sehr beeindruckt von der Armut, aber auch der Gastfreundlichkeit. Der Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel e.V. schreibt in seiner Pressemitteilung weiter, dass er im Namen all der Menschen, die bisher schon direkt oder indirekt Hilfe aus Hörstel bekommen haben, herzlich für die Unterstützung dankt.

Der Verein informiert auf seiner Webseite: www.kulmasa-hoerstel.de ausführlich über seine Aktivitäten im Norden Ghanas.

Hermann Determeyer auf dem Feld
Herrmann Determeyer auf dem Feld: Die jungen Pflanzen mussten 2x täglich gewässert werden.

IVZ-Bericht vom 10. Januar 2022

Start für zwei Hilfsprojekte in Kulmasa

Hermann Determeyer und Ludger Hinterding berichten von ihren Eindrücken

Hörstel Nach sieben Wochen Aufenthalt in der Partnergemeinde Kulmasa im Norden Ghanas sind Hermann Determeyer und Ludger Hinterding vom Aktionskreis Kulmasa – Pater Hagen, Hörstel e.V. wohlbehalten vor Weihnachten nach Deutschland zurückgekehrt. Die Beiden waren die ersten aus dem Bistum Münster, die nach der langen Coronapause nach Ghana reisen konnten, teilt der Aktionskreis in einer Pressemitteilung mit. Anlass war der Start von zwei Hilfsprojekten und die Weiterentwicklung der Partnerschaft.

Frauen bei der Seifenherstellung
Nach der theoretischen Einführung in die Seifenherstellung setzen die Frauen das Gelernte in Kulmasa direkt um. Foto: privat

Einkommen mit Seife

In einem Frauenförderprojekt lernen Frauen, lokale Seife herzustellen, die dann auf regionalen Märkten verkauft werden kann. Die Nachfrage nach Seife ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie enorm gestiegen. Dadurch kann ein kleines Einkommen generiert werden, das die Finanzsituation der armen Familien verbessert. Des Weiteren wird durch die selbst hergestellte Seife die Hygienesituation in den Familien verbessert und damit auch Krankheiten vorgebeugt. Nach theoretischer Unterweisung ging es ans praktische Tun und die Hörsteler konnten erleben, wie die Frauen mit Eifer dabei waren, unter Anleitung Seife herzustellen. Bei dem zweiten großen Projekt geht es um den Aufbau einer ökologischen Lehr- und Lernfarm. Hier soll ausprobiert werden, wie in der achtmonatigen Trockenzeit trotz Wasserknappheit Gemüse angebaut werden kann. Bislang ist es so, dass insbesondere zum Ende der Trockenzeit die Versorgung mit Gemüse schlecht ist und das Auswirkungen auf die Gesundheit insbesondere der Kinder hat.

Die Hörsteler hatten verschiedene Gemüsesamen mitgebracht. Vor Ort wollten sie testen, wie die jungen Pflanzen mit den Klimabedingungen zurechtkommen. Immerhin war die höchste gemessene Temperatur über 57 Grad Celsius.

Bis zu 57 Grad heiß

Die Samen keimten sehr schnell innerhalb von vier bis fünf Tagen, aber Pflanzen wie Kopfsalat, Stangensellerie, Rucola und andere kamen mit der Hitze nicht zurecht und gingen ein. In großen Mengen wurden Tomaten, Kohl, Zwiebeln und Chili angepflanzt, die dort sehr begehrt sind. Die Jungpflanzen mussten täglich zweimal gegossen werden, bis sie ausreichend verwurzelt waren.

Ein Problem bei dem tonigen und lehmigen Boden war, dass dieser nach dem Gießen verschlemmte und in der Hitze schnell austrocknete und verhärtete. Nach einigem Experimentieren wurden Werkzeuge entwickelt und vom Dorfschmied gebaut, sodass der Boden ausreichend gelockert werden konnte. Ein anderes grundsätzliches Problem war, dass es praktisch keinerlei Werkzeug gab, mit dem man etwas bauen oder reparieren konnte. „Wir können uns das hier überhaupt nicht vorstellen, aber in Kulmasa werden zum Beispiel Nägel einzeln verkauft“, berichtet der Aktionskreis. In der Gesamtbilanz zum Projekt Lehrfarm kann man sagen, dass der Start gemacht ist und es jetzt darauf ankommt, dass die Verantwortlichen die Dinge weiterentwickeln.

Ein weiteres Schwerpunktthema waren Besuche in den zahlreichen Außenstationen der Pfarrei Zur Heiligen Familie. Viele Dörfer im Buschland sind nur in der Trockenzeit zu erreichen. Die Wegeverhältnisse sind größtenteils katastrophal. Mit normalen Autos hat man keine Chance, bis in die Dörfer zu kommen. Das am weitesten entfernte besuchte Dorf der Pfarrei ist 29 Kilometer von Kulmasa entfernt. Man fährt lange durch Buschland, hier und dort gibt es kleine landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Mais-, Hirse-, Soja-, oder Yamsanbau.

Jeder Tropfen zählt

Die Region ist sehr dünn besiedelt, oft sieht man stundenlang keine Menschenseele. Und plötzlich ist man in einem kleinen Dorf. Da die Besuche angekündigt waren, erwarteten die Menschen die Besucher mit Gesang und Tanz. Diese Menschen, die im Buschland von der Subsistenz-Landwirtschaft leben, (hier würde man sagen, sie leben von der Hand in den Mund) machten trotzdem einen zufriedenen Eindruck, heißt es in der Pressemitteilung. In fast allen Dörfern gleichen sich die Probleme. Immer fehlt es an Wasser. Jeder Tropfen Wasser muss von weit her in großen Schüsseln, die auf dem Kopf getragen werden, ins Haus geholt werden. Verständlich ist somit der Wunsch nach Unterstützung beim Bohren nach Wasser. Doch eine einzelne Bohrung kostet über 3000 Euro.